Es war der deutsche Erfinder, Designer und Geschäftsmann Michael Thonet, der damals die Bugholzmöbelfabrik in Bystřice pod Hostýnem, so der tschechische Name der Stadt, gründete. Grund für die Standortwahl waren die umliegenden Buchenwälder als Ressource, die vorteilhafte logistische Lage und die ansässigen Arbeitskräfte. Wenngleich die Firmengeschichte mit Auf- und Abschwüngen bewegt war, so werden auch heute noch die ikonischen Möbel von Ton hier produziert.
Historische Zusammenhänge
Die Fabrik wurde zunächst gegründet, um den legendären Stuhl Nummer 14 zu produzieren und wurde dann zum wichtigsten Produktionszweig des Thonet-Imperiums, zu dem auch Betriebsstätten in mehreren anderen Städten im damaligen Österreich-Ungarn und Deutschland gehörten. Bystřice pod Hostýnem hatte jedoch eine besondere Rolle: hier entstanden unter der Leitung von August Thonet, einem der fünf Söhne Michaels, alle neuen Produktentwürfe. Hier wurde experimentiert.
Das goldene Zeitalter endete mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs, als radikale Veränderungen im Bereich der Bugholzmöbel erforderlich wurden. Die Wirtschaftskrise hielt das Unternehmen nicht von der Produktion ab und 1924 fusionierte das Unternehmen mit dem Konkurrenten Kohn-Mundus zur Thonet-Mundus-Gruppe. Der Leitsatz der Moderne „form follows function“ prägt nun die stilistische Ausrichtung aller Erzeugnisse.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wird das Möbelimperium geteilt und die Fabrik in Bystřice pod Hostýnem verstaatlicht, ehe sie im Jahr 1953 wurde in TON – eine Abkürzung für Továrna na ohýbaný nábytek, zu Deutsch Bugholzmöbelfabrik - umbenannt wird. TON arbeitet ab sofort mit zeitgenössischen Designern und Architekten zusammen, produziert und erneuert seine eigenen Maschinen und repräsentiert die damalige Tschechoslowakei in der ganzen Welt.
Nach dem Fall des kommunistischen Regimes entsteht 1994 eine Aktiengesellschaft, die heute elegante Formen aus Bugholz mit innovativen Ideen von Designern verbindet.
Die Gegenwart und die Zukunft
„Wir sind die sechste Generation, die die Geschichte der Bugholzmöbel aus Bystřice pod Hostýnem schreibt und wollen auch an zukünftige Generationen denken. Dabei müssen wir darüber nachdenken, wie wir konkret zur ökologischen Nachhaltigkeit beitragen können“, erklärt Milan Dostalík. Deshalb konzentriert sich TON nicht nur darauf, CO2-neutral zu werden, sondern beginnt auch, einen Service für die Aufarbeitung ganzer Produkte sowie die Reparatur von Rohrgeflechten anzubieten. „Wir wollen uns auf die Verlängerung des Produktlebenszyklus konzentrieren und uns daran erinnern, dass es manchmal reicht, zu dem zurückzukehren, was frühere Generationen benutzt haben“, fügt Dostalík hinzu.
Das Buch + -160 Jahre
Die Geschichten, die mit dem 160-jährigen Jubiläum der Fabrik verbunden sind, sind in einem neuen Buch von Adam Štěch namens „ +-160 Jahre “ festgehalten. Einen Teil davon können Sie sich auf der Website www.plusminus160.com ansehen. Die Seite enthält auch ein 360°-Video, das die manuelle und maschinelle Herstellung der ikonischen Möbel von TON dokumentiert.
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