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Berlin: Herzog & de Meuron interpretieren Klinkerfassaden neu

Für das Quartier „Am Tacheles“ in Berlin-Mitte schaffen die Schweizer Architekten ein harmonisches Gebäude-Ensemble mit eindrucksvollen Fassaden aus GIMA-Klinker

14/02/2024 - In Berlin-Mitte füllt sich die jahrzehntelang brachliegende Lücke zwischen Friedrichstraße und Oranienburger Straße: Das Neubauquartier „Am Tacheles“ ist vervollständigt. Die städtebauliche Entwicklung rund um die geschichtsträchtige Kaufhauspassage von 1908 wurde seit den 2010er Jahren auf der Basis eines Masterplans des renommierten Basler Architekturbüros Herzog & de Meuron umgesetzt. Sie sind es auch, die für die meisten der Neubauten verantwortlich zeichnen. Die Fassaden der Gebäude SCAPE, ORO und FRAME sowie die öffentlichen Zwischenräume prägen dabei die handwerkliche Finesse von GIMA-Klinkerfassaden und -Pflastersteinen in speziell entwickelten Ausführungen.
An der Oranienburger Straße in Berlin-Mitte bildet das Wohnhaus ORO einen städtebaulichen Akzent und markiert einen der Eingänge in das neu errichtete Quartier „Am Tacheles“.  Architektur: Herzog & de Meuron, Basel Foto: Koy + Winkel 2Pin it

An der Oranienburger Straße in Berlin-Mitte bildet das Wohnhaus ORO einen städtebaulichen Akzent und markiert einen der Eingänge in das neu errichtete Quartier „Am Tacheles“. Architektur: Herzog & de Meuron, Basel Foto: Koy + Winkel

Herzstück des 25.000 Quadratmeter großen Areals „Am Tacheles“ ist das einzige historische Gebäude am Ort: das ehemalige Kunsthaus, das nun vom Kulturunternehmen Fotografiska als Ausstellungs-, Veranstaltungs- und Gastronomieraum genutzt wird. Das von Herzog & de Meuron sanierte Gebäude bildet das Tor zum Quartier, in dem sich Wohnen, Arbeit, Gastronomie, Einzelhandel und Kultur vereinen.
Die schmal zulaufende Ostfassade des Gebäudes ist – ebenso wie die beiden anderen langen Schauseiten – von Rundbogenfenstern und Loggien gekennzeichnet.  Architektur: Herzog & de Meuron, Basel Foto: Koy + Winkel 3Pin it

Die schmal zulaufende Ostfassade des Gebäudes ist – ebenso wie die beiden anderen langen Schauseiten – von Rundbogenfenstern und Loggien gekennzeichnet. Architektur: Herzog & de Meuron, Basel Foto: Koy + Winkel

Eines der Gebäude des Viertels aus der Feder von Herzog & de Meuron trägt den Namen ORO und schließt direkt an das Fotografiska-Gebäude an. Der achtstöckige Bau zeichnet sich durch einen trapezoiden Grundriss und eine auffällige Fassadengestaltung aus. Helle Ziegel reihen sich einer an den anderen und zeichnen Rundbögen um Fenster und Loggien des Wohngebäudes. Auf 3.960 Quadratmeter verteilen sich hier 14 Wohnungen mit Größen zwischen 57 und 375 Quadratmetern sowie zwei Gewerbeeinheiten im Erdgeschoss.
Die fein strukturierte Hülle ist mit Klinkerriemchen in drei hellen Grautönen bekleidet. Das Bruchbild des händisch gebrochenen Ziegels kontrastiert dabei die glatten Oberflächen der Fenster.  Architektur: Herzog & de Meuron, Basel Foto: Koy + Winkel 4Pin it

Die fein strukturierte Hülle ist mit Klinkerriemchen in drei hellen Grautönen bekleidet. Das Bruchbild des händisch gebrochenen Ziegels kontrastiert dabei die glatten Oberflächen der Fenster. Architektur: Herzog & de Meuron, Basel Foto: Koy + Winkel

Als Pendant hierzu versteht sich die Fassade des Nachbargebäudes FRAME, das ebenfalls von den Schweizer Architekten entworfen wurde. In diesem Wohngebäude befinden sich überwiegend Lofts mit einer großzügigen Raumhöhe von knapp 4 Metern und großen Glasflächen. Die Rahmung der Fensterfronten ist mit Klinkerriemchen gestaltet.
Teile der beiden obersten Geschosse entlang der Straße sowie zur Passage hin sind als geneigte Dachflächen ausgeführt, die die Fassadengestaltung nahtlos aufgreifen. Die Lisenen gehen dabei in eine dem Staffelgiebel ähnliche, getreppte Steinfolge über. Ziegel von GIMA. Architektur: Herzog & de Meuron, Basel Foto: Koy + Winkel 5Pin it

Teile der beiden obersten Geschosse entlang der Straße sowie zur Passage hin sind als geneigte Dachflächen ausgeführt, die die Fassadengestaltung nahtlos aufgreifen. Die Lisenen gehen dabei in eine dem Staffelgiebel ähnliche, getreppte Steinfolge über. Ziegel von GIMA. Architektur: Herzog & de Meuron, Basel Foto: Koy + Winkel

Direkt gegenüber befindet sich SCAPE, ein Komplex aus zwei achtgeschossigen Gebäuden, die weitestgehend als Büroräume und zu einem geringen Teil für Gastronomie und Einzelhandel genutzt werden. Durch die Anordnung der beiden Bauten entsteht eine langgezogene Passage und ein oktogonaler Platz, wobei drei Gebäudebrücken in Höhe des sechsten Stockwerks eine eindrucksvolle Verbindung schaffen. Zudem bildet das Teilensamble ein weiteres Portal zum Quartier mit Zugang über die Friedrichstraße. Die Fassaden des SCAPE Komplexes sind von einer filigranen Rasterstruktur aus hellen Klinkern geprägt, die als Lisenen aus dem Volumen hervortreten und das Vertikale zusätzlich betonen. Insgesamt setzen sich alle Einzelteile im Ensemble gemäß dem Konzept von Herzog & de Meuron zu einem harmonischen Abbild zeitgenössischer Großstadtarchitektur zusammen.
Das größte Projekt im Ensemble wird durch eine homogen gestaltete, filigrane Rasterstruktur an der Fassade charakterisiert.  Architektur: Herzog & de Meuron, Basel Foto: Koy + Winkel 6Pin it

Das größte Projekt im Ensemble wird durch eine homogen gestaltete, filigrane Rasterstruktur an der Fassade charakterisiert. Architektur: Herzog & de Meuron, Basel Foto: Koy + Winkel

Hochqualitative gebrochene Ziegel mit Schwalbenschwanzprofil

Die Fassaden der Gebäude ORO, FRAME und SCAPE sind mit gebrochenen Ziegeln des Herstellers GIMA umgesetzt worden, wobei speziell für das Gesamtprojekt drei verschiedene Grautöne entwickelt wurden. Ein Großteil der Fassaden besteht aus Klinker-Fertigteilen, die bauseits einfach und effizient montiert werden können.
Der Keramikscherben der Klinker hat eine Wasseraufnahme von lediglich 1,5 Prozent, was wichtige Auswirkungen auf die Beschaffenheit der gebrochenen Oberfläche hat. Dank vorhergehender Tests mit unterschiedlichen Varianten gelang es, ein Bruchbild zu erzeugen, das nicht zu rau wirkt und doch eine interessante Haptik aufweist.
An der Friedrichstraße bildet das aus zwei achtgeschossigen Gebäuden bestehende Projekt SCAPE ein imposantes Eingangsportal zum Quartier „Am Tacheles“. Als Flachdach und Schrägdach ausgeführte Gebäudeteile gleichen sich an die umliegende Bebauung an. Klinker von GIMA. Architektur: Herzog & de Meuron, Basel Foto: Koy + Winkel 7Pin it

An der Friedrichstraße bildet das aus zwei achtgeschossigen Gebäuden bestehende Projekt SCAPE ein imposantes Eingangsportal zum Quartier „Am Tacheles“. Als Flachdach und Schrägdach ausgeführte Gebäudeteile gleichen sich an die umliegende Bebauung an. Klinker von GIMA. Architektur: Herzog & de Meuron, Basel Foto: Koy + Winkel

Im Vorfeld des Herstellungsprozesses erfolgten außerdem Versuche in Klimakammern, die Aufschluss über das Verhalten des Scherben bei unterschiedlicher Witterung gaben. Ebenso gab es Versuche hinsichtlich der Haftzugfestigkeit und somit der potenziellen Langlebigkeit der in die Fertigteile der Konstruktion eingegossenen Riemchen. Einmal mehr erwies sich das von GIMA erprobte System aus Klinkerriemchen mit an den Rückseiten eingepresster Schwalbenschwanzprofilierung als hocheffizient. Die Riemchen bleiben dadurch unlösbar mit dem Betonkern der Fertigteile verbunden. 
Insgesamt wurden mehr als 300 verschiedene Steinformen teils in Handarbeit sowie mithilfe von Presswerkzeugen im Werk produziert. Klinkerriemchen für die Fertigteile wurden im Werk auf das korrekte Maß geschnitten. Sämtliche Abfallstücke wurden dabei innerhalb des GIMA-Werks recycelt und der Produktion wieder zugeführt, so dass für das Projekt ein Recycling-Anteil von 20% realisiert werden konnte.
Den oktogonalen Platz rahmt auch eine von drei Gebäudebrücken im sechsten Obergeschoss, die die Passage überspannt und die Gebäude miteinander eindrucksvoll verbindet.  Architektur: Herzog & de Meuron, Basel Foto: Koy + Winkel 8Pin it

Den oktogonalen Platz rahmt auch eine von drei Gebäudebrücken im sechsten Obergeschoss, die die Passage überspannt und die Gebäude miteinander eindrucksvoll verbindet. Architektur: Herzog & de Meuron, Basel Foto: Koy + Winkel

Böden aus Ton und Klinker

In den Loggien des Projekts Oro kam als Bodenbelag das GIMA-Terrassensystem Cerpiano+ zum Einsatz. Die Dielen aus Ton erhielten ebenfalls eine Sonderfarbe sowie eine projektspezifisch entwickelte Oberfläche mit einer Nut. Zum sorgfältig komponierten Bild des gesamten Ensembles gehören auch die Zwischenräume, Plätze, Passagen und Wege, die sich durch das Quartier „Am Tacheles“ wie Lebensadern hindurchziehen. Neben neu gepflanzten Bäumen kleiden die öffentlichen, halböffentlichen oder privaten Außenräume helle Pflasterklinker, die mal einheitlich gereiht, mal zu konzentrischen Mustern gruppiert wurden.
Für die Pflasterung kamen größtenteils quadratische Steine von GIMA in zwei neu entwickelten Farben zum Einsatz, die in Kombination ein Muster aus konzentrischen Kreisen und strahlenförmig zulaufenden Linien ergeben.  Architektur: Herzog & de Meuron, Basel Foto: Koy + Winkel 9Pin it

Für die Pflasterung kamen größtenteils quadratische Steine von GIMA in zwei neu entwickelten Farben zum Einsatz, die in Kombination ein Muster aus konzentrischen Kreisen und strahlenförmig zulaufenden Linien ergeben. Architektur: Herzog & de Meuron, Basel Foto: Koy + Winkel

Auch die hierfür verwendeten Steine stammen aus dem Hause GIMA. Dabei wurden für alle Pflasterflächen zwei neue Farben entwickelt in den Tönen Grau sowie einem hellen Rosé. Zum Einsatz kam ein Sonderformat mit den Maßen 192 x 192 x 80 Millimeter sowie spezielle Rinnensteine im Format 192 x 230 x 80 Millimeter. Die ebenfalls individuell entwickelten Scherben erreichen eine Biegebruchlast von mehr als 300 N/mm. Die Pflasterklinker entsprechen außerdem in allen Belangen den höchsten Ansprüchen der DIN EN 1344 und übertreffen in ihrer Qualität diese sogar um einiges.
GIMA auf Archiproducts
Ziegel von GIMA für das Projekt Pin it

Ziegel von GIMA für das Projekt "Am Tacheles" von Herzog & de Meuron; Foto: Koy + Winkel

Helles Sichtmauerwerk in Form von Klinkerriemchen von GIMA prägt die Fassaden der Neubauten im historischen Kontext entlang der Friedrichstraße.  Architektur: Herzog & de Meuron, Basel Foto: Koy + Winkel 12Pin it

Helles Sichtmauerwerk in Form von Klinkerriemchen von GIMA prägt die Fassaden der Neubauten im historischen Kontext entlang der Friedrichstraße. Architektur: Herzog & de Meuron, Basel Foto: Koy + Winkel

Die zehn Neubauten bilden ein homogen gestaltetes Ensemble, deren Grundtonalität sich bis in die Zwischenräume aus Plätzen, Wegen und Passagen durchzieht. Der äußerst robuste Pflasterklinker ist in den Tönen Grau und einem hellen Rosé ausgeführt.    Architektur: Herzog & de Meuron, Basel Foto: Koy + Winkel 13Pin it

Die zehn Neubauten bilden ein homogen gestaltetes Ensemble, deren Grundtonalität sich bis in die Zwischenräume aus Plätzen, Wegen und Passagen durchzieht. Der äußerst robuste Pflasterklinker ist in den Tönen Grau und einem hellen Rosé ausgeführt. Architektur: Herzog & de Meuron, Basel Foto: Koy + Winkel

An der Friedrichstraße bildet das aus zwei achtgeschossigen Gebäuden bestehende Projekt SCAPE ein imposantes Eingangsportal zum Quartier „Am Tacheles“. Als Flachdach und Schrägdach ausgeführte Gebäudeteile gleichen sich an die umliegende Bebauung an.  Architektur: Herzog & de Meuron, Basel Foto: Koy + Winkel 14Pin it

An der Friedrichstraße bildet das aus zwei achtgeschossigen Gebäuden bestehende Projekt SCAPE ein imposantes Eingangsportal zum Quartier „Am Tacheles“. Als Flachdach und Schrägdach ausgeführte Gebäudeteile gleichen sich an die umliegende Bebauung an. Architektur: Herzog & de Meuron, Basel Foto: Koy + Winkel

An der Friedrichstraße bildet das aus zwei achtgeschossigen Gebäuden bestehende Projekt SCAPE ein imposantes Eingangsportal zum Quartier „Am Tacheles“. Als Flachdach und Schrägdach ausgeführte Gebäudeteile gleichen sich an die umliegende Bebauung an.  Architektur: Herzog & de Meuron, Basel Foto: Koy + Winkel 15Pin it

An der Friedrichstraße bildet das aus zwei achtgeschossigen Gebäuden bestehende Projekt SCAPE ein imposantes Eingangsportal zum Quartier „Am Tacheles“. Als Flachdach und Schrägdach ausgeführte Gebäudeteile gleichen sich an die umliegende Bebauung an. Architektur: Herzog & de Meuron, Basel Foto: Koy + Winkel

An der Oranienburger Straße in Berlin-Mitte bildet das Wohnhaus ORO einen städtebaulichen Akzent und markiert einen der Eingänge in das neu errichtete Quartier „Am Tacheles“.  Architektur: Herzog & de Meuron, Basel Foto: Koy + Winkel 16Pin it

An der Oranienburger Straße in Berlin-Mitte bildet das Wohnhaus ORO einen städtebaulichen Akzent und markiert einen der Eingänge in das neu errichtete Quartier „Am Tacheles“. Architektur: Herzog & de Meuron, Basel Foto: Koy + Winkel

Für die Pflasterung kamen größtenteils quadratische Steine in zwei neu entwickelten Farben zum Einsatz, die in Kombination ein Muster aus konzentrischen Kreisen und strahlenförmig zulaufenden Linien ergeben.  Architektur: Herzog & de Meuron, Basel Foto: Koy + Winkel 17Pin it

Für die Pflasterung kamen größtenteils quadratische Steine in zwei neu entwickelten Farben zum Einsatz, die in Kombination ein Muster aus konzentrischen Kreisen und strahlenförmig zulaufenden Linien ergeben. Architektur: Herzog & de Meuron, Basel Foto: Koy + Winkel

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