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Made a Mano im Neuen Justizpalast in Paris

Ein Projekt von Renzo Piano und RPBW Architects

01/02/2021 - An der Planung und Errichtung des von Renzo Piano entworfenen Neuen Justizpalastes in Paris waren viele hundert Menschen beteiligt. Unter den zahlreichen Lieferanten befindet sich auch das renommierte sizilianische Unternehmen Made a Mano Srl.
Bei den gestalterischen Absichten des Architekturbüros RPBW, welches die Innenausstattung übernahm, wurde dem Licht und der Schlichtheit der Materialien, die es reflektieren, besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Daher war die Auswahl der Materialien und Farben von grundlegender Bedeutung.
Das Material Holz mit seinen warmen Farbtönen darf aufgrund der Brandschutzbestimmungen in den Räumen des Hochhauses („IGH“), in denen die Büros untergebracht sind, nicht eingesetzt werden. Bei dem Projekt ist die Farbgebung eine gestalterische Notwendigkeit, um die weißen Wände und Decken der fast 7 km langen Durchgangsräume farblich aufzuwerten. Das Aufbringen einer einheitlichen Farbe auf die Innenwände der Korridore konnte einen großen Teil der Projektbeteiligten jedoch nicht begeistern.
Aus dieser Herausforderung entstand die Idee, Farbe als bewegliches Element einzusetzen: Das Verteilen von Farbpaneelen an den Wänden der Korridore war der Vorschlag, der alle überzeugt hat – sowohl in ästhetischer als auch in funktionaler Hinsicht. Die Paneele können nach dem jeweils aktuellen Bedarf organisiert oder zur Kennzeichnung der Dienstleistungen in den verschiedenen Etagen eingesetzt werden. Sie werden wirkungsvoll an den Wänden gegenüber den Glastüren der Büros verteilt. Auf diese Weise wird das von den Büros einfallende indirekte natürliche Licht auf den farbigen Paneelen reflektiert und in die Korridore gestreut, wodurch je nach Tageszeit eine spezifische Farbwirkung erzeugt wird.
Die Idee, handgefertigte Farbglasuren auf Lavastein einzusetzen, wirkt überzeugend und entspricht den gestalterischen Erwartungen. Die an der Wand angebrachten 1 x 1 Meter großen Paneele wirken durch die Brillanz, Vielfalt und Unvollkommenheit des Materials, mit dem der gewünschte Effekt erzielt werden soll.
 
Bei dieser Lösung spielen die glasierten Paneele eine wichtige visuelle Rolle und definieren die Perspektive und Tiefe der Durchgangsräume neu. Das natürliche Licht erhält irisierenden Charakter und fügt sich harmonisch in die Tiefe der Korridore ein – jeweils entsprechend dem Lichteinfall der Tageszeit und den Farben der gewählten Glasuren.
 
Das Farbprojekt ist bei den höheren Stellen des Pariser Gerichts auf extremes Interesse gestoßen, so dass auf die ursprünglich für die Arbeitsbereiche vorgesehenen Kunstwerke verzichtet wird – zugunsten der handgefertigten glasierten Lava-Paneele. Dieser Vorschlag des Architekturbüros RPBW wird von Rosario Parrinello realisiert, dem CEO & Creative Director von Made a Mano Srl, einem sizilianischen Unternehmen, das sich auf die Bearbeitung und Veredlung von Lavastein des Ätna-Vulkans spezialisiert hat.

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