CHIPS By TON
„Ich arbeite sehr gern mit transparenten Werkstoffen. Bei diesem Entwurf benutzte ich daher eine optisch leichte, jedoch absichtlich überdimensionierte Lehne aus perforiertem Textil die mit Bugholz umrahmt ist," beschreibt die Designerin Lucie Koldová, die Hauptmerkmale. Ihr charakteristischer Stil, der vor allem für ihre Arbeit mit Leuchten bekannt ist, lässt den Stuhl und den ihn umgebenden Raum harmonisch miteinander verschmelzen. „Von Anfang an wollte ich, dass das Produkt weiche Linien hat. Dieser Lounge-Stuhl soll bereits beim Ansehen Komfort vermitteln. Es ist ein Solitär mit eigenem Charakter und eigener Geschichte. Im Unterschied zum klassischen Stuhl sollte er auch ein wenig Sexappeal haben," ergänzt Koldová.
Im Lounge-Stuhl Chips sind all diese Merkmale vereint. Die imposante, luftige Lehne, die im unteren Bereich gleichzeitig einen der Füße bildet, trägt die typischen Formen eines Kartoffelchips. Im Kontrast dazu steht die massive Sitzfläche, gehalten durch geformtes Sperrholz. Den Sitzkomfort erhöht noch zusätzlich das variable Rückenkissen. „Ich dachte zuerst, der Lehnenteil wäre das komplizierteste Element. Überraschenderweise mussten wir uns mit der Tragfähigkeit der Unterkonstruktion auseinandersetzen," verriet die Designerin.
Neben den Formen besticht Chips auch durch das Produktionsverfahren, die sog. Bugholztechnik. „Ich würde jedem empfehlen, sich das Video über das Produktionsverfahren, das Biegen des Holzes, anzusehen. Es ist sehr faszinierend - es geht so schnell, obwohl der Vorgang komplex ist. Ich empfinde das Verfahren wie einen Tanz, bei dem ein kleines Kunstwerk entsteht," sagte Koldová.
Der Prozess beginnt mit dem Dämpfen des Buchenholzes, welches in speziellen Dampfbädern mehrere Stunden verweilt. Sobald es gedämpft ist, wird das Holz in Metallformen gelegt und durch einen speziellen Flansch befestigt, der Druck ausübt und es in eine neue Form bringt. Das Holz wird dann getrocknet, einige Wochen akklimatisiert, geschliffen, gebeizt und am Ende noch lackiert. In Bystřice pod Hostýnem wird dieses Verfahren bereits seit 1861 angewendet.